Das ist ein Hund, das Nadel-Elektroden in das Zwerchfell implantiert.

Das ist eine recht unangenehme Prozedur, wie Sie sich vorstellen können.

Deswegen wird das relativ selten am Menschen durchgeführt.

Das führt dann eben dazu, dass man für die einzelnen Atembewegungen,

die ja dann eine Anspannung des Zwerchfells bedingen,

das entsprechende Elektromyogramm-Signal ableiten kann.

Was man hier sieht, ist dann über die Zeit von etwa 2,5 Sekunden das Elektromyogramm-Signal aufgezeichnet.

Man kann dann erkennen, zu Beginn des Signals, dass eine schwache willentliche Anstrengung durchgeführt wird.

Also quasi ein initiales Befüllen der Lunge.

Das hier mal herausgezoomt.

Ich kann dann quasi diesen ersten Bereich der schwachen willentlichen Kontraktion mir genauer ansehen.

Ich sehe dann in diesem Bereich sogar einzelne Single-Motor-Unit Action Potentials.

Also hier in dem Fall klassisch ein dreiphasisches Single-Motor-Unit Action Potential.

Wenn ich den Verlauf des Signals dann im Weiteren betrachte,

dann kann ich eben später eine Überlagerung dieser einzelnen Motor-Unit Action Potentials sehen.

Ich kann quasi nicht mehr die einzelnen Motor-Units in diesem Diagramm erkennen,

sondern ich sehe nur noch eine Überlagerung dieser einzelnen Impulse,

die sich dann eben zu diesem Summen-Signal, zu diesem klassischen EMG-Signal zusammenfügen.

Ja, so ein Elektromyogramm-Signal, wie Sie es oben rechts sehen, wird dann üblicherweise traditionell in der Forschung,

in der biomechanischen oder in der neurowissenschaftlichen Forschung mit relativ einfachen Methoden behandelt.

Also in der Signalaufnahme wird zum Beispiel ein Tiefpassfilter und ein Hochpassfilter angewendet,

das werden wir alles noch genauer besprechen, wie das dann funktioniert.

Und dann würden zum Beispiel Werte berechnet, wie die Einhüllende dieser Kurve.

Also ich kann dann hier über entsprechende Algorithmen quasi die Gesamteinhüllende dieser Kurve berechnen

oder auch sowas wie das momentan vorliegende Mittelwertsignal.

Das ist ganz nett, aber in den letzten zehn Jahren haben sich dann natürlich Signalanalyse-Werkzeuge

aus der Signaltheorie etabliert, wie zum Beispiel Wavelet-Analyse,

um dann so ein Signal gleichzeitig in Frequenz und im Zeitbereich analysieren zu können.

Und die entsprechende Analyse solcher biomedizinischen Signale mit Wavelet-Methoden

oder mit anderen fortgeschritteneren Methoden werden wir im Lauf der Vorlesung noch uns genauer anschauen.

Gibt es zu dem Bereich EMG von Ihnen noch drängende Fragen?

Gut, ein bisschen Leistungspotenzial haben wir noch.

Dann steigen wir gleich in den nächsten Bereich ein, das Elektrokardiogramm, EKG oder ECG,

nachdem ob man es Englisch oder Deutsch dann schreibt.

Sie haben auf der Rückseite von Ihren Kurztests das entsprechende Diagramm,

was auch in den Vollesungsfolien abgebildet ist, ein bisschen größer dargestellt,

das werden wir jetzt dann im Nachfolgenden brauchen können, um so ein bisschen nachzuvollziehen,

wo denn die einzelnen Punkte sind, die ich dann hier vorne ansprechen werde.

Also das können Sie sich, während ich hier unten doziere, gerne zu Gemüte führen, um dann nachzusehen,

wo das dann alles verheimatet ist, worüber ich da unten spreche.

Erstmal zur Definition, das Elektrokardiogramm ist natürlich eine Möglichkeit,

die elektrische Ausprägung der Kontraktionsaktivität des Herzens zu messen.

Also ich kann dann quasi an der Körperoberfläche messen, was dann elektrisch am Herzen vorgeht.

Wir messen das üblicherweise mit Oberflächenelektroden.

Dazu bringen die Ärzte oder die entsprechenden Untersucher Elektroden im Brustbereich

über das Herz verteilt, auch am Rückenbereich an, um dann entsprechende Ableitungen des Signals auch generieren zu können.

Es werden auch Elektroden an den Extremitäten angebracht, um einen möglichst großen Vektor

über das Herz aufzuspannen und dementsprechend gute Signalqualität zu erreichen.

Wie das genau funktioniert, also dieses typische 12-Kanal-EKG, wie das gemessen wird, werden wir uns im Kapitel Messung genauer anschauen.

Der Herzrhythmus wird üblicherweise nicht den Herz angegeben.